Das Regionalparlament auf den Balearen will die Sommerzeit dauerhaft – aus Sorge um Sonnenuntergangszeiten, Gastronomie und Tourismus. Was das für Mallorca bedeuten würde, erklärt ein lokaler Blick.
Warum die Balearen auf Sommerzeit pochen
\nWenn ich am Nachmittag über den Passeig fotografiere, fällt mir sofort auf: Im Sommer wollen die Leute länger draußen sitzen. Für viele Gastronom:innen hier auf Mallorca ist das keine Kleinigkeit, sondern ein Stück Existenz. Das balearische Parlament hat das Thema längst verstanden und setzt sich seit Jahren für eine dauerhafte Sommerzeit ein. Klingt erstmal trocken — ist es aber nicht.
\n\nWas gestern passiert ist
\nAuf nationaler Ebene sagte der Ministerpräsident, die Zeitumstellung könnte bald Vergangenheit sein. Ob dauerhaft Winter- oder Sommerzeit eingeführt wird, ließ er offen. Hier vor Ort ist die Präferenz klar: Sommerzeit. Das Parlament der Balearen hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, unter anderem mit dem Argument, dass die Inseln die Sonne früh sehen, aber eben auch früh wieder verlieren.
\n\nKonkrete Folgen für den Inselalltag
\nFür die Gastro heißt das: Späteres Dunkel bedeutet mehr Gäste auf den Terrassen, längere Servicezeiten und oft genug ein besseres Tagesgeschäft. Viele kleine Bars in Palma, Port de Sóller oder Cala d’Or erzählen dasselbe: Ein früher Sonnenuntergang im Hochsommer macht den Abendgeschäftsfluss merklich schlechter.
\n\nSchulen und Pendler schauen anders: ein Teil der Bevölkerung fürchtet dunkle Wintermorgen. Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, und Menschen, die früh arbeiten müssen, würden das spüren. Hier auf der Insel diskutiert man das an Marktständen, in Cafés und beim Feierabendbier.
\n\nTourismus, Politik und ein bisschen Alltagspoesie
\nTourismusbetriebe sehen Vorteile: spätere Sonnenuntergänge bedeuten oft entspanntere Gäste, längere Spaziergänge am Strand und damit auch mehr Umsatz an Snackständen und Strandbars. Aber das ist nur ein Stück. Politiker:innen und Verwaltungen müssen Zeitpläne für Verkehr, Gesundheitswesen und Schulen anpassen — kein Hexenwerk, aber auch kein Spaziergang.
\n\nWie es weitergehen könnte
\nDie Entscheidung liegt nicht allein bei den Balearen. Madrid muss bundesweit einen Weg finden. Bis dahin bleibt es bei Diskussionen, Papierkram und Vorbereitungen in den Rathäusern. Auf Mallorca bereiten sich viele Gastronomen und Veranstalter schon gedanklich auf spätere Abendprogramme vor — und hoffen heimlich, dass die Gäste länger bleiben.
\n\nIch persönlich mag lange Sommerabende, wenn die Lichter auf dem Passeig angehen und die Musik leise aus den Lokalen schwappt. Ob das Grund genug ist, bürokratische Hürden zu nehmen? Die Balearen sagen: Ja. Und hier wird man weiter genau hinschauen — mit Cappuccino am Morgen und Cerveza am Abend.
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