Überquellende Container, Ratten und aufgebrachte Anwohner: In El Arenal wächst der Unmut – und die Politik wirkt überfordert.
Übervolle Container, starker Gestank und ratlose Nachbarn
Wer in den frühen Morgenstunden die Avenida de la Playa entlanggeht, weiß sofort: Hier stimmt etwas nicht. Auf den Gehwegen liegen Müllsäcke, die Container platzen an den Nähten, und der Geruch bleibt selbst nach einem frischen Meerwind hängen. Mehrere Anwohner, mit denen ich gestern auf einen Kaffee sprach, sagen das gleiche: „Das ist nicht nur unschön, das ist gefährlich.“
Was ist passiert?
Seit Monaten gab es Warnzeichen – defekte Fahrzeuge, Personalengpässe, verspätete Leerungen. Der Vertrag mit dem derzeitigen Entsorger ist offiziell ausgelaufen, trotzdem läuft die Sammlung weiter, aber offenbar ohne Plan. Zwei der normalen Sammelfahrzeuge stehen laut Rathausstatements immer wieder außer Betrieb, Ersatzfahrzeuge kamen teils verspätet oder gar nicht. Ergebnis: Müll bleibt stehen, Besucher stapeln Pizzakartons und Flaschen neben überfüllten Containern.
Die Folgen sind spürbar: Ratten werden häufiger gesehen, Mücken vermehren sich in nassen Ecken, und Hoteliers sind sauer, weil Gäste schon auf dem Weg zum Strand negativ überrascht werden. Eine Unterschriftensammlung läuft, und für die kommende Gemeinderatssitzung sind hitzige Diskussionen angekündigt.
Wie reagieren Politik und Unternehmen?
Offizielle Stimmen versprechen kurzfristige Lösungen: Mehr Haus-zu-Haus-Sammlungen, neue Container-Modelle und eine zusätzliche Maschine aus dem Festland. Kritiker nennen das Flickwerk. Die Opposition fordert einen gesundheitlichen Notstand, um schneller neu ausschreiben zu können. Experten im Rathaus sagen, ohne einen technischen Bericht geht das aber nicht so schnell, und genau dieser Bericht fehlt noch.
Manche Bewohner vermuten, dass die Probleme hausgemacht sind: mangelhafte Planung, ein zähes Vergabeverfahren und fehlende Kontrollen. Wer vor Ort arbeitet – Angestellte kleiner Läden, Reinigungskräfte, Hotelbesitzer – berichtet von improvisierten Lösungen, die nur kurzfristig helfen.
Was bedeutet das für die Müllgebühren?
Die Diskussion um Kosten ist nervig, aber real: Eine lokale Partei fordert niedrigere Gebühren, andere sagen, bessere Leistungen kosten Geld. Die Bürgermeisterin spricht von „Anpassungen“, die wahrscheinlich mit Mehrkosten verbunden sind. Kurz: Wer weniger Müll vor der Haustür will, könnte dafür tiefer in die Tasche greifen müssen.
Was können Anwohner jetzt tun?
Wer betroffen ist, sollte Kontakt mit dem Rathaus suchen, Fotos sammeln und bei Verspätungen dokumentieren. Die anstehende Plenarsitzung ist eine Chance, laut zu werden. Gleichzeitig hilft Nachbarschafts-Kooperation: Absprachen mit Hotels, gemeinsame Sauberkeitsaktionen in Nebenstraßen und klar beschriftete Recycling-Stationen reduzieren Chaos kurzfristig.
Kurzfristig wird es wohl weiter rauchen — im wahrsten Sinne des Wortes — bis ein neuer Plan steht. Langfristig aber wäre eine transparente Ausschreibung und echte Kontrolle durch die Gemeinde nötig, sonst wiederholt sich das Drama.
Ich war letzte Woche am Paseo; ein Hotelbesitzer sagte mir beim Abschied: „Wir wollen nicht demonstrieren, wir wollen leben.“ Das trifft es auf den Punkt. Solange Müll zum täglichen Begleiter wird, ist das Leben hier eben nicht mehr das, was es sein sollte.
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